Mich interessieren Unterstützungsprozesse- (z. B. in Orientierung am CA-Modell mit Modeling, Coaching, Scaffolding, Fading) und -produkte beim didaktischen Design von online-unterstützten Lehr-Lernarrangements, und zwar konkreter deren Orientierung/Fundierung (z. B. an einem pädagogischen Qualitätsmodell) und deren Wirksamkeit (z. B. inwieweit sich ein Effekt durch deren Nutzung nachweisen lässt und ob dieser eine stärkere Konformität am grundgelegten Qualitätsmodell bewirkt). Von daher finde ich die aktuellen Entwicklungen und Diskussionen im Bereich der Pedagogical Planner (PP) (vgl. Weblog-Eintrag Pedagogical Planner Grainne Conole) besonders interessant. Bei PP geht es um die Frage, in welcher Weise Novizen im Didaktischen Design oder auch Fachexperten, die sich bisher wenig mit der Konzeption von Online-Arrangements beschäftigt haben, über digitale Werkzeuge und Ressourcen (z. B. Templates, Wizards, Mindmaps, Prozessplaner) adäquate Unterstützung erhalten können. Eine ganze Liste von sog. Planungs- und Unterstützungstools wurde von Rebecca Galley in der Cloudscape Learning Design Toolbox zusammengetragen. Bei der Analyse der Tools, Templates, Resources oder Methods/Activities stellt sich nun eine Vielzahl interessanter Fragen: Welche (pädagogisch-didaktischen) Qualitätsmodelle liegen ihnen zugrunde? Handelt es sich um deskriptive und/oder präskriptive Modelle? In welcher Weise sind diese (empirisch) fundiert? Sind diese den jeweiligen Anforderungen (gemessen am konkreten Bedarf des Nutzers) angemessen bzw. an diese adaptierbar? Und weiter: In welcher Weise geben diese Tools Unterstützung? Welche Voraussetzungen zu deren Nutzung sind erforderlich? Welche Wirksamkeit lässt sich durch deren Nutzung nachweisen? In welche Richtung? Wie sieht es demzufolge mit der Akzeptanz der Nutzung dieser Tools aus? Mittlerweile sind mehrere Projekte zu Pedaogigical Plannern gelaufen (u. a. London PP, Phoebe PP und Learning Design Support Environment – LDSE), deren Evaluationen u. a. zum Ergebnis gekommen sind, dass diese Tools hilfreich zur Reflexion und Diskussion zum Didaktischen Design sind, für die praktische Verwendung aber noch nicht jene Passung erreicht haben, dass sie sich als Werkzeug in bestimmten Nutzerkreisen etabliert hätten. Aber liegt dies nun an der Natur des Planungsprozesses, der nach Conole weniger strukturierbar ‚more messy‘ ist oder an den wenig passenden grundgelegten Qualitätsmodellen, oder liegt es an der Art der Unterstützung, die ggf. noch nicht in der erforderlichen Weise umgesetzt und damit als hilfreich empfunden wird? Mit dem Bereich ist ein großer Fragenkomplex angerissen, der einer Fokussierung bedarf. Auf jeden Fall spannend…