Zufällig bin ich auf das Angebot der Medienbox NRW der Landesanstalt für Medien gestoßen und bin positiv überrascht: Die zur freien Registrierung verfügbaren Lernangebote laufen unter dem Slogan „Bring Deine Meinung in die Öffentlichkeit.“ und bieten eine „Werkzeugkiste für dein Thema in Bild und Ton“. Neben den E-Learning-Angeboten (überwiegend Selbstlernkurse und Online-Seminare in Form sequenzierter Videokonferenzen) besteht für Teilnehmende aus NRW auch die Möglichkeit der Veröffentlichung eigener Beiträge (z. B. Audios und Videos) auf NRWision. Das Portal richtet sich an alle BürgerInnen in NRW, „die ihre Ideen, ihre Themen, ihre Meinungen und ihre Kreativität an die Öffentlichkeit bringen wollen.“
Mein Fokus lag allerdings auf den Selbstlernangeboten: Von der motivierenden Gestaltung der Videoanleitungen über die Inhaltsaufbereitung bis hin zur simplen, aber nutzerfreundlichen und gut orientierenden Navigation erschienen mir die gesichteten Module etwa rund um die Podcast-Erstellung durchwegs gelungen – niederschwellig für Einsteiger und doch nicht zu trivial, gut geeignet auch für SchülerInnen und sich orientierende Lehrkräfte. Interessant auch, dass die Lernangebote über das mir bisher nicht bekannte LCMS avendoo erstellt und ausgespielt werden, wodurch ein guter Teil der stimmigen Darbietung und Nutzbarkeit grundgelegt ist. Gratulation und Dank an die Macher und öffentliche Bereitstellung!
Ein kleiner Kritikpunkt allerdings bleibt, der für viele Selbstlernangebote auf diversen Portalen steht: Neben der ansprechenden Aufbereitung und guten Nutzbarkeit ist bei Selbstlernkursen etwas anderes mindestens ebenso wichtig, was gerne ausgelassen oder übersehen wird: kognitiv anregende Aufgabenstellungen und Herausforderungen, die zur gezielten Auseinandersetzung und Umsetzung der dargebotenen Inhalte einladen und in gewisser Weise Gelingenschecks ermöglichen – ggf. in kleinen Schritten oder mit Hilfestellungen, aber doch Lust machend und graduell Erfolg versprechend. Wenngleich die Übergänge fließend sind, liegt für mich hierin ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zwischen (formalen wie non-formalen) Informationsangeboten auf der einen und dezidierten Lernangeboten auf der anderen Seite (vgl. Kerres 2018), sofern sie nicht als Performance Support für den „moment of need“ konzipiert sind (vgl. Rosenberg 2013). Manchen ist diese Perspektive „zu didaktisch“ – insbes. für die Erwachsenenbildung. Für mich erscheint es einfach nur „lernförderlich“ – auch in der Erwachsenenbildung.