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Barcamps als Methode

Mich faszinieren die Möglichkeiten des informellen Lernens und der aktiven TeilnehmerInnenpartizipation bei BarCamps. Leider hatte ich bisher noch nicht die Gelegenheit, selbst an einer solchen Veranstaltung teilzunehmen. Im Kern scheint es bei den BarCamps oder sog. UnKonferenzen (da keine Einladung, keine Teilnahmegebühr, kein exklusiver Kreis, keine hierarchische Organisation, kein vorab geplantes Vortragsprogramm) um ein Gegenveranstaltungsformat zu den großen Konferenzen (hohe Eintrittspreise, klassischen Vortragstracks etc.) mit dem Fokus einer möglichst aktiven Partizipation aller TeilnehmerInnen zu gehen. So sind prinzipiell alle TeilnehmerInnen eines BarCamps/einer Unkonferenz potentielle ReferentInnen wie auch Zuhörende. Mögliche Vortrags-/Workshopthemen werden von den Teilnehmenden zu Beginn des BarCamps kurz vorgestellt. Per Handzeichen melden sich die am Thema Interessierten. Schließlich werden jene Themen mit ausreichender TeilnehmerInnenzahl (wie viele sind hier ausreichend?) auf Kärtchen notiert und auf einer Übersichtstafel zu verschiedenen Vortrags-/Workshoptracks gruppiert. Vortragende scheinen ihre Themen zu selbst bestimmter Zeit anbieten bzw. entsprechend ablegen oder verschieben zu können. Steht das Programm, so beginnen die Vorträge in den zur Verfügung stehenden Räumen. Einen gelungenen Einblick in das Vorgehen bei BarCamps gibt das folgende Video,

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=rZprwo-RS7o]

oder auch der Beginn des folgenden Videos

Link: Web 2.0 - Der Film

Mich interessiert vor allem der methodische Ansatz, der sich m.E. auch im Rahmen der Lehrerfortbildung bei MultiplikatorInnen- bzw. ExpertInnenmeetings mit großem Gewinn nutzen ließe.

Interessant fand ich auch das Vorgehen eines Projektteams, von dem ich hörte, dass es sich während des einwöchigen Meetings zeitweise nach barcamp-rules organisert hatte. Ausgehend von den Erwartungen der TeilnehmerInnen wurden zunächst in Gruppen und anschließend im Plenum die Ziele des Meetings definiert. Weiter wurden Aktionen/Aktivitäten/Kleinprojekte vorgeschlagen, die zu den Zielen führen würden und in Gruppenarbeit vertieft, vorbereitet, geplant. Abschließend wurden nach Art der BarCamps unterschiedliche Beiträge der TeilnehmerInnen eingebracht (nur 1 Track) und den Aktionen/Aktivitäten/Kleinprojekten zugeordnet. Hierdurch veranlasst reformierten sich die Gruppen teilweise wieder und starteten im Nachgang des Treffens in die Umsetzung der geplanten Teilprojekte. Ein Ansatz, der nur ein Minimum an inhaltlicher Vorgabe/Planung erforderte und über das methodische Vorgehen möglicherweise ein Maximum an aktiver Partizipation der TeilnehmerInnen und an Ergebnissen ermöglichte. Vor allem mit ExpertInnengruppen sinnvoll. Genialer Ansatz!