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Online learning design for dummies

Ein zwar ein schon älterer Artikel aus dem Jahre 2002 von Ron Oliver und Jan Herrington (Edith Cowan University, Australia) mit dem Titel ‚Online learning design for dummies‘ , den ich aber nachdrücklich zur Lektüre empfehlen möchte. Auch aus eigener Erfahrung kann ich die Beobachtung von Olivier und Herrington bestätigen, dass wir Lehrkräfte häufig darauf fixiert sind, unseren Unterricht vorwiegend anhand der zu vermittelnden Inhalte zu konzipieren. In anderen Worten gesprochen dominieren häufig die unterrichtlichen Planungsdimensionen der Inhalte (und vielleicht noch der Ziele). Bescheiden formuliert verweisen Oliver und Herrington gerade für das Design effektiver Onlinekurse (was m.E. ebenso für zahlreiche Settings in Präsenzkursen gelten könnte…) auf die Notwendigkeit alternativer Planungsdimensionen. Grundlegend für diese wird von einem veränderten Rollenverständnis der Lehrenden und nicht zuletzt von einem konstruktivistischen Lehr-Lernverständnis ausgegangen, das nach Oliver/Herrington vor allem für den Hochschulkontext besondere Eignung besitzt:

In designing effective online learning materials, perhaps the most important first step is to create a role
for the teacher as one of coaching and scaffolding as an alternative to the more commonly used didactic forms of teaching (…)

Instead of providing and delivering information, the lecturer’s principal function is to
create collaborative, challenging and supportive learning environments within which the learner operates.
(Oliver, Herrington 2002, 2)

Als didaktische Planungsdimensionen zur Konzeption von Online-Lerneinheiten (oder in ihren Worten gesprochen – als learning design elements) werden aufgeführt:

  • learning tasks: The activities, problems, interactions used to engage the learners and on
    which learning is based
  • learning resources: The content, information and resources with the underpinning knowledge
    and with which the learners interact
  • learning supports: The schedules, scaffolds, structures, encouragements, motivations,
    assistances and connections used to support learning
    (ebd., 2).

Anhand dieser Planungsdimensionen schlagen Oliver/Herrington eine 6-Stufen-Modell zur Konzeption von Online-Kursen bzw. -Lerneinheiten vor, das ihrer Erfahrung nach vor allem Einsteigern im Instructional Design/Learning Design bzw. Lehrkräften ohne Erfahrung im Online-Kursdesign eine wichtige Hilfe ist.

  1. Plan the intended learning outcomes
  2. Plan the learning tasks
  3. Choose assessment strategies
  4. Plan resource needs
  5. Plan support strategies
  6. Plan the organization strategy for the online materials (ebd, 3)

Bemerkenswert auch der Hinweis, dass bei der Planung der learning tasks nicht der zu vermittelnde Inhalt im Blick stehen sollte, sonder nur die zu erreichenden Ziele bzw. Zielkompetenzen.

The critical factor in planning the learning design is to consider activities that are independent of the learning resources. It is important when planning the design not to be concerned with the content and resources and to see these as completely independent elements in the design process (ebd, 4).

Ich denke, dass uns Oliver und Herrington mit diesem Papier gerade für die Lehrerfortbildung ein wichtiges Denk- und Rahmenmodell zur Konzeption von Online-Kursen zur Verfügung stellen. Und vielleicht ja nicht nur für die Konzeption von Online-Kursen…

Oliver, R.; Herrington, J. (2002). Online learning design for dummies: professional development strategies for beginning online designers. In P. Barker & S. Rebelsky (Eds.), Proceedings of ED-MEDIA 2002, World Conference on Educational Multimedia, Hypermedia and Telecommunications. Norfolk, VA: AACE, (pp 1500-1505).