Via Blogbeitrag von George Siemens bin ich auf den Social Media Classroom von Howard Rheingold gestoßen. Hierbei handelt es sich um eine Zusammenstellung von Social-Media-Anwendungen wie Wikis, Foren, Weblogs, Social Bookmarks etc. , die zur Nutzung durch eine Lerngruppe über das Content Management Systems Drupal zusammengefasst sind. Der Social Media Classroom wurde von Howard Rheingold zur praktischen Erprobung von Web2.0/Social-Software-Tools parallel zum sozialwissenschaftlichem Studium deren Nutzer und Nutzungsformen konzipiert. Den aktuellen Kurs ‚Virtual Reality / Social Media Stanford 2010‘ inkl. Kurs-Wiki, Syllabus, Readings und Ablaufplänen für die methodische Gestaltung der Seminarveranstaltungen (!) hat Rheingold offen zur Verfügung gestellt. Auch der SMC kann frei über die Webseite heruntergeladen und genutzt werden. Rheingold betont, dass der SMC nur als Ergänzung zu den institutionell verwendeten LMS anzusehen ist. Interessant wäre es zu explorieren, für welche weitere formell orientierten Anwendungsszenarien (immerhin heißt es SMClassroom) und welche Art von Learning Communities der SMC eine stimmigere Alternative als z.B. ein ‚klassischer‘ LMS-Kurs wäre.
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Kooperatives Lernen mit Social Software
Via Martin Ebner’s Blogbeitrag bin ich auf den gemeinsam mit Sandra Schaffert verfassten Beitrag ‚New Forms of and Tools for Cooperative Learning with Social Software in Higher Education‚, erschienen in Computer-Assisted Teaching: New Developments; Brayden A. Morris and George M. Ferguson (Ed.); 2010; ISBN: 978-1-60876-855-4; p. 151-156, aufmerksam geworden.
Interessante Aspekte für mich waren die Definition von Social Software nach Schaffert/Ebner als
‚(…) sum of all old and new forms of tools and applications that can be or are ordinary used for communication and collaboration. ‚
wobei ich nicht sicher bin, ob hier auch die Kommunikation und ‚Kollaboration‘ mit intelligenten tutoriellen Systemen oder nur zwischen Personen gemeint ist.
Schaffert/Ebner gruppieren weiter Social Software nach den Nutzungsschwerpunkten in die Bereiche
- social presence / communication
- collaborative development
- collaborative enrichment of content
und bringen hierzu jeweils Softwarebeispiele mit möglichen (kurz angedeuteten) Einsatzszenarien.
Interessant erschien mir auch die den Einsatzszenarien grundgelegte Unterscheidung von 4 prototypischen Formen computerunterstützten kooperativen Lernens:
- distance learning setting (ausschließlich computerunterstützte Kommunikation und Kooperation, stärker asynchron)
- blended learning setting (computerunterstützte Kommunikation und Kooperation vorwiegend in Online-Phasen, stärker asynchron)
- classroom group work setting (klassische Unterrichtssituation mit entsprechender Gruppengröße unter Verwendung vernetzter Rechner, Mobile Phones etc.)
- lecture hall learning setting (klassische Vorlesungssituation unter Verwendung vernetzter Rechner, Mobile Phones etc.)
Um die Fülle von (stetig wachsenden) Social Software Angeboten und digitalen Informationen für sich persönlich organisieren zu können, verweisen Schaffert/Ebner auf die zunehmende Bedeutung von Mash-Up Technologien und Konzepten, mittels derer Inhalte, Services und Anwendungen von unterschiedlichen Webseiten auf integrierte und stimmige Weise zusammengefasst und dargestellt werden können. Gerade die Kombination von Mash-Ups und persönlichen Empfehlungssystemen seien ein weiterer Schritt in Richtung einer umfassenden persönlichen Lernumgebung (PLE).
Für mich wäre allerdings über die Formen und Tools zur Stärkung des kooperativen/kollaborativen Lernens mit Social Software hinaus interessant, in welcher Weise diese für die Lehrenden erschlossen und zur gezielten Nutzung empfohlen werden können? Und weiter stellt sich mir die Frage, ob die Wurzeln der mit dem Web 2.0 populär gewordenen ‚Social Software‘ nicht eher informellen Kommunikations- und Kooperationsumgebungen entstammen und in eher formellen Lehr-Lernkontexten nicht auch in anderer Weise bzw. mit entsprechenden Implikationen zu nutzen sind?