Archiv des Autors: CC

Intelligente Aufgabenstellungen

Momentan lese ich ‚Trends and Issues in Instructional Design and Technology‘ von Robert A. Reiser und John V. Dempsey und bin vom didaktischen Aufbau der Kapitel sehr angetan. Zu Beginn eines Kapitels steht eine Reihe von ‚Knowledge and Comprehension Questions‘ – ähnlich einem Pre-Assessment, welche für die wichtigen Konzepte bzw. wesentlichen Aussagen des Kapitels sensibilisieren bzw. zur Überprüfung des Wissenserwerbs dienen. Nach Bearbeitung des Kapitels können die Lernenden wieder zu den Eingangsfragen zurückkehren und diese beantworten. Der Schwerpunkt liegt bei diesen Fragen, die oft auch als Arbeitsaufträge formuliert sind, auf den kognitiven Prozessstufen erinnern und verstehen (nach der Bloom’s Revised Taxonomy: erinnern, verstehen, anwenden, analysieren, beurteilen, kreieren). Am Ende jedes Kapitels finden sich sogenannte ‚Application Questions‘, welche auf die Anwendung, Vertiefung und den Transfer des erworbenen Wissens abzielen. Hier stehen die kognitiven Prozessstufen anwenden, analysieren, beurteilen und kreieren im Vordergrund. Neben dieser Struktur, die ich als äußerst hilfreich empfinde, bin ich vor allem von den ‚Application Questions‘ begeistert. Die Aufgabenstellungen sind einfach anregend und interessant, so dass es Spaß macht, sich darauf einzulassen. Aus welchem Grund dies so ist, müsste noch genauer analysiert werden. Sicherlich liegt es auch an ihrer Situiertheit und ihrer Problemorientierung und der damit verbundenen Stimulierung der höheren kognitiven Prozessstufen (analysieren, beurteilen und kreieren). Hier einige Beispiele:

1. Gustafson and Branch contend that most early behaviorist writers held far more encompassing theoretical writers held far more encompassing theoretical and philosophic perspectives on behaviorism than that of B. F. Skinner and stimulus-response theory. Using the library, the Internet, and other outside resources, investigate the theories of a well-known behaviorist other than Skinner (e.g. Thorndike or Tichner). Was Gustafson and Branch’s contention correct regarding the theorist you investigated? Explain why or why not?

2. Study the Dick, Cary, and Cary model. There are 10 sequential components to the model as it is presented. Redesign the model three different ways. You may exclude components if you wish or add others you think are missing. Do you think any of the models you have constructed are an improvement over the Dick, Cary, and Carey model? Explain why or why not.

Interessante, anregende – kurz: intelligente – Aufgabenstellungen sind das Salz in der Suppe des Lernens, Motivationsfaktor und treibende Kraft für den Lernprozess. Derartige Aufgabenstellungen finden sich nur leider noch selten in unseren Schulbüchern. Hier dominieren vor allem die Knowledge and Comprehension Questions (erinnern, verstehen und auch anwenden). Warum?

Nanogong – praktisches Moodlemodul für den Sprachunterricht

Das Modul Nanogong (verfügbar auf der Nanogong-Projektseite oder unter Moodle: Modules and plugins) wurde am Department of Computer Science and Engineering an der Hong Kong University of Science and Technology von David Rossiter und Gibson Lam entwickelt. Es ermöglicht im Rahmen der Aktivität Nanogong das Einbinden von Audios, die unmittelbar über das Headset oder PC/Notebook-Mikro aufgenommen werden können. Das Konvertieren und Hochladen des Audiofiles wird nach Beendigung der Aufnahme vom Programm erledigt. TrainerInnen können Aufgabenstellungen als Kombination von Text und Audio anlegen. Entsprechend können die TeilnehmerInnen ihre Antworten zu den Aufgaben als Text und/oder Audio abgeben. Als Einsatzmöglichkeiten sind denkbar:

  • Diktat (LehrerIn liest, SchülerInnen schreiben),
  • Hörverständnistest (LehrerIn liest und stellt Verständnisfragen, SchülerInnen beantworten die Fragen schriftlich oder mündlich),
  • Training korrekter Aussprache (LehrerIn stellt Text ein, SchülerInnen lesen den Text vor, LehrerIn gibt Hinweise zu verbesserter Aussprache),
  • Verbalisierungstraining (SchülerIn soll Problemlösung in eigenen Worten beschreiben),
  • u.v.a.m.

Audiofile über den Editor hinzufügen
nanogong_editor

Aufnahme des Audios
nanogong_aufnahme.jpg

Abspielen des im Text bzw. über den Editor eingebetteten Audios
nanogong_abspielen.jpg

Diese kleine Erweiterung in Moodle bringt eine deutliche Erweiterung der didaktischen Möglichkeiten. Tolles Tool!

Neuer Selbstlernkurs ‘Moodle-Live!1.9′

Unter http://www.edumoodle.at/kurs/course/view.php?id=10 ist ein neuer Moodle-Selbstlernkurs der österreichischen Initiative Edumoodle verfügbar. Der Kurs stammt von David Bogner und besteht überwiegend aus gut gestalteten Videotutorials (‚Moodle-TV‘) und der Angabe von weiterführenden Ressourcen.

MoodleTV

Videotutorial zur Aktivität ‚Forum‘.
Die Kursabschnitte gliedern sich in die Themen:

  • Einführung in die moodle Arbeitsoberfläche
  • Teilnahme an einem moodle Beispielkurs
  • Die ersten Schritte zum eigenen Kurs
  • Arbeitsmaterialien und Aktivitäten anlegen
  • Kursverwaltung und Moderation

Der Vorgängerkurs Moodle-Live zur Version 1.6 von Leonhard Küllinger ist nach wie vor unter
http://www.edumoodle.at/kurs/course/view.php?id=6 zu erreichen.

Beide Kurse sind vom österreichischen Bildungsministerium finanziert. Die Nutzung ist kostenfrei.